Renovierung des SOS-Kinderdorfs Isolo in Nigeria

Einrichtungen und Häuser sind in die Jahre gekommen

Das SOS-Kinderdorf Isolo ist das älteste Kinderdorf in Nigeria. Es besteht schon seit 1973. Hier fanden seither Kinder ohne Eltern eine langfristige Betreuung. Ein Schwerpunkt der SOS-Kinderdorf-Arbeit ist seit einigen Jahren neben der Betreuung von Kindern in den SOS-Kinderdörfern vor allem die Stärkung von Familien, die Gefahr laufen, auseinanderzubrechen. Diese Stärkung von Familien leistet SOS im Rahmen der SOS-Familienhilfe, einem Programm, das vielfältige Hilfs-, Beratungs- und Bildungsangebote umfasst und das sich an bedürftige Kinder und ihre Eltern richtet. Das Ziel besteht stets darin, Familien zu befähigen, ihre Zukunft selbst zu gestalten.

Kinder in AfrikaFoto: RobertoVi auf Pixabay

Wo liegt eigentlich Isolo?

Das SOS-Kin­derdorf Isolo liegt etwas au­ßerhalb der Stadt Lagos im Süd­westen Ni­gerias. Lagos war bis 1991 die Hauptstadt und eine der größten Städte des Landes. Schät­zungen gehen von 21 Mio. Menschen aus, die in und rund um Lagos leben.

Das SOS-Kin­derdorf wurde bereits 1973 ins Leben gerufen. Auch wenn Lagos zu den wohl­ha­benden Städten Ni­gerias gehört, ist das Geld sehr un­gleich verteilt. Sehr viele Be­wohner sind extrem arm - vor allem Kinder und Frauen sind be­nach­teiligt. Auch HIV/Aids ist ein großes Thema.

SOS-Projekt NigeriaDie GELSENWASSER-Stiftung unterstützt die Sanierung des SOS-Kinderdorfes in Isolo. Vor allem die Infrastruktur, wie der Wassertank, muss erneuert werden.

Mehr über das Projekt im SOS-Kin­derdorf Isolo

Der folgende Überblick über die geplanten Maßnahmen wurde von der Bauplanungskommission der SOS-Kinderdörfer in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort entwickelt und gibt die Komplexität und den großen Umfang des Projekts wider, das in zwei Phasen abgewickelt werden soll.

In der ersten Phase sind diese Aktivitäten im SOS-Kinderdorf Isolo geplant:

  • Zehn SOS-Familienhäuser (sechs größere und vier kleinere): Diese wurden 1973 gebaut und sollen umfassend renoviert werden. Die Renovierung umfasst die Stromleitungen, Armaturen und die Außenanlagen. Der Zugang zu den Familienhäusern wird über eine separate, gepflasterte Zufahrtsstraße gewährleistet. Außerdem sollen zwei Parkplätze entstehen. Bei zwei Familienhäusern muss der Zugang erhöht werden, damit sie während der Regenzeit vor Überflutungen geschützt sind.
  • Umwandlung eines derzeit nicht genutzten Gebäudes in ein Verwaltungsgebäude: Hier sind kleinere Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich, um das Gebäude für die neue Verwendung anzupassen. Dies sind Verwaltung, Archiv und Büro für Fundraising.
  • Wasserversorgungssystem: Komplette Neuanlage der Leitungen und Anlage eines neuen Bohrlochs (Brunnen). Das bestehende Wasserversorgungssystem wird nur noch für die Schulgebäude bestimmt sein, das in Zukunft vermietet wird. Ein zweiter neuer Brunnen soll die SOS-Familienhäuser und das Verwaltungsgebäude versorgen. Alle Abwassertanks werden ausgetauscht.
  • Eine Mauer wird die SOS-Familienhäuser von den vermieteten Häusern abtrennen.

Ge­plante Pro­jektziele und Wirkung

Der besonders umfangreiche Umbau und die Neuausrichtung beinhalten die folgenden Ziele:

  1. Durchführung einer umfangreichen Sanierung. In allen Gebäuden müssen Wasserleitungen und sanitäre Anlagen repariert werden, um die hygienische Situation zu verbessern. Bei vielen Dächern ist es notwendig, sie aufwändig zu sanieren und neu zu decken. Zahlreiche Wände müssen dringend ausgebessert, erneuert und gestrichen werden. Für die Runderneuerung stehen umfassende Renovierungsarbeiten an, die jetzt gestartet werden sollen.
  2. Eine Ausweitung der Zielgruppe im Rahmen des Familienstärkungsprogrammes in Ejigbo. Nach Projektende können 1.400 zusätzliche Kinder in das Hilfsprojekt mit aufgenommen werden.
  3. Die Stärkung lokaler Strukturen für nachhaltige Kinderfürsorgesysteme durch Netzwerke und Partnerschaften mit den Behörden.

 

SOS-Projekt NigeriaAuch in anderen Bereichen ist eine umfassende Sanierung nötig!

Fort­schritt des Projekts und Her­aus­for­de­rungen

Nachdem die Baufreigabe im Januar 2020 erteilt wurde und alle behördlichen Genehmigungen vorlagen, konnte die Ausschreibung abgeschlossen werden und der Auftrag wurde im März 2020 erteilt. Wegen einer behördlichen Anordnung und einer Ausgangssperre aufgrund der Corona-Pandemie, war es den Bauarbeitern jedoch nicht möglich, die Baustelle einzurichten. Erst im April konnten die ersten Arbeiten beginnen.

Seitdem hat die Bauleitung die folgenden Meilensteine erreicht:

  • Einrichten der Baustelle
  • Entfernen von Fenstergittern und Verschlägen der Verwaltungsgebäude
  • Abbruch von Kacheln (Verwaltungsgebäude und Familienhäuser)

SOS-Familienhäuser: Damit die Bauarbeiten an den ersten drei Häusern beginnen konnten, wurden die Familien in gemietete Häuser ausquartiert. Die übrigen SOS-Familienhäuser sind zunächst von der Renovierung nicht betroffen.

Im Einzelnen wurden diese Schritte durchgeführt:

  • Entfernen der Aluminiumkonstruktionen auf den Dächern - Entfernen der Armaturen
  • Abschlagen der Decken
  • Entfernen der Glas-Jalousien
  • Entfernen von Fenstergittern
  • Vorbereitende Arbeiten für die Veranda (Ausgleich der Bodenhöhe)

Projektplan

In weiteren Schritten werden die ersten drei SOS-Familienhäuser und die Verwaltungsgebäude bis August 2020 komplett saniert sein. Der Bau und die Renovierung werden voraussichtlich bis Ende 2021 abgeschlossen sein.